Seitdem der Gemeinderat Ende Juli wie berichtet den Startschuss gab, geht es Schlag auf Schlag. „Anfang November beginnen schon die ersten Zimmererarbeiten“, kündigt Architekt Ludwig Hohenreiter an. „Vor Weihnachten feiern wir auf alle Fälle Richtfest.“ Über den Winter könne der Innenausbau erfolgen. Er sei zuversichtlich, dass die Kita in einem Jahr eröffnet.
Treppenartig werden sich die beiden eingeschossigen Holzbauten an den Hang hinter dem Warngauer Schulhaus schmiegen. „Jedes wird ebenerdig zugänglich, nur eben von zwei verschiedenen Seiten aus“, erklärt Bürgermeister Klaus Thurnhuber: der Hort von der Schulstraße aus, der Kindergarten von der neuen Erschließungsstraße aus, die wie berichtet von der Kreisstraße MB 10 abzweigt.
Während der Bauzeit läuft auch schon die Kinderbetreuung in den Gruppen, die in der neuen Kita einziehen: Die Gemeinde hat am Friedhofsparkplatz Container aufgestellt, in denen der Hort nach den Ferien startet. Fünf Betreuer kümmern sich nach Unterrichtsende um die Grundschüler, erklärt Regina Eberl, Leiterin des Hauses für Kinder St. Johann, dessen Zweigstelle die neue Kita am Kapellenfeld wird. Insgesamt bietet das Haus für Kinder dann 100 Kindergartenplätze, 24 Krippenplätze und 50 Hortplätze. Der Neubau wurde vor allem wegen des steigenden Bedarfs an Schulkindbetreuung nötig. Beide Hortgruppen sind bereits ausgebucht, berichtet Eberl.
Denn Strukturen haben sich gewandelt. Während Eltern schnell zurück in den Beruf wollen oder müssen, etwa um den Hausbau abzubezahlen, leben Großeltern selten am Ort und sind als Rentner viel aktiver als die Generation davor. Die Kinder auf eigene Faust im Dorf stromern lassen, was einst Gang und Gäbe war, wollen heutige Eltern nicht. Das Betreuungsangebot muss dem gewachsen sein und mit den Kindern wachsen, so Eberl: „Krippenkinder werden irgendwann Hortkinder.“
aus dem Münchner Merkur vom 5.9.2014